Erstes Kapitel Hinunter in den Kaninchenbau . Alice fing an sich zu langweilen ; sie saß schon lange bei ihrer Schwester am Ufer und hatte nichts zu thun . Das Buch , das ihre Schwester las , gefiel ihr nicht ; denn es waren weder Bilder noch Gespräche darin . " Und was nützen Bücher , " dachte Alice , " ohne Bilder und Gespräche ? " Sie überlegte sich eben , ( so gut es ging , denn sie war schläfrig und dumm von der Hitze , ) ob es der Mühe werth sei aufzustehen und Gänseblümchen zu pflücken , um eine Kette damit zu machen , als plötzlich ein weißes Kaninchen mit rothen Augen dicht an ihr vorbeirannte . Dies war grade nicht sehr merkwürdig ; Alice fand es auch nicht sehr außerordentlich , daß sie das Kaninchen sagen hörte: " O weh , o weh ! Ich werde zu spät kommen ! " ( Als sie es später wieder überlegte , fiel ihr ein , daß sie sich darüber hätte wundern sollen , doch zur Zeit kam es ihr Alles ganz natürlich vor . ) Aber als das Kaninchen seine Uhr aus der Westentasche zog , nach der Zeit sah und eilig fortlief , sprang Alice auf ; denn es war ihr doch noch nie vorgekommen , ein Kaninchen mit einer Westentasche und eine Uhr darin zu sehen . Vor Neugierde brennend , rannte sie ihm nach , über den Grasplatz , und kam noch zur rechten Zeit , um es in ein großes Loch unter der Hecke schlüpfen zu sehen . Den nächsten Augenblick war sie ihm nach in das Loch hineingesprungen , ohne zu bedenken , wie in aller Welt sie wieder herauskommen könnte . Der Eingang zum Kaninchenbau lief erst geradeaus , wie ein Tunnel und ging dann plötzlich abwärts ; ehe Alice noch den Gedanken fassen konnte sich schnell festzuhalten , fühlte sie schon , daß sie fiel , wie es schien , in einen tiefen , tiefen Brunnen .